
Slow Travel in Vorarlberg
Highlights & Tipps im Brandnertal
Highlights & Tipps im Brandnertal
Wusstest du, dass nur eine gute halbe Stunde vom Bodensee und der deutsch-österreichischen Grenze entfernt eine Region liegt, die von Abenteuer bis zur typisch österreichischen Gemütlichkeit so ziemlich alles zu bieten hat, was das Bergherz begehrt? Zwischen grandiosen Alpenpanoramen, glitzernden Seen, abwechslungsreichen Wanderwegen und lokalen Produzent*innen wartet im wunderschönen Brandnertal in Vorarlberg auch ganz viel Herzlichkeit – und der vielleicht beste Kaiserschmarrn meines Lebens!
11 / 2025
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1 | Das Brandnertal – Überblick & Anreise
Das Brandnertal liegt in Österreichs westlichstem Bundesland Vorarlberg, umgeben von Alpengipfel, der Bodenseeregion, dem Montafon und den Nachbartälern Klostertal und Großes Walsertal. Verglichen mit vielen anderen Alpentälern ist das Tal verhältnismäßig klein. Das beutetet aber nicht, dass es wenig zu erleben gibt – ganz im Gegenteil! Selten haben wir in einer Alpenregion so viel Abwechslung auf so kleinem Raum erlebt…
Statt riesiger Skigebiete im Winter und überfüllter Hotels im Sommer findest du hier authentische Dörfer, viel Ruhe, unberührte Natur, herzliche Gastgeber*innen und ein Gefühl von Bodenständigkeit. In den letzten Jahren hat sich das Tal deshalb zu einem Geheimtipp für alle entwickelt, die im Urlaub bewusst erleben wollen – mit nachhaltigen Konzepten, familiengeführten Unterkünften, lokalen Produzent*innen und einer regionalen Küche, die das Wort „authentisch“ auch wirklich noch verdient.
Anreise
Von Deutschland aus erreichst du das Brandnertal bequem über den Arlberg oder über den Bodensee. Wir sind mit dem Auto gereist und verglichen mit vielen anderen österreichischen Outdoor-Regionen waren wir überraschend fix am Ziel. Von Stuttgart aus dauert die Fahrt beispielsweise gerade einmal drei Stunden.
Natürlich kannst du auch mit dem Zug ins Brandnertal reisen; dann ist der Bahnhof der Alpenstadt Bludenz die beste Anlaufstelle. Von hier kannst du die Region dann entweder per Mietwagen oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln vor Ort erkunden.
⋙ Tipp:
Das sehr gut ausgebaute Busnetz wird im Brandnertal inzwischen vom Angebot der Gästekarte ergänzt. Damit kannst du Bus, Bahn und auch zahlreiche Bergbahnen in ganz Vorarlberg kostenlos nutzen, wenn du in einer Unterkunft in einer der teilnehmenden Gemeinden schläfst – und zwar bereits ab der ersten Nacht! Außerdem kannst du an kostenfreien Aktivitäten teilnehmen und erhältst Rabatte in regionalen Shops. Weitere Infos zur Gästekarte findest du hier.




2 | Outdoor-Highlights im Brandnertal
Der Lünersee – Naturjuwel auf 2000m Höhe
Wir starten mit unserem absoluten Highlight im Brandnertal: Dem Lünersee. Auf 1970 Metern Höhe liegt dieser natürliche Alpensee eingebettet in eine dramatische Bergkulisse – und schimmert je nach Wetter und Tageszeit oft in unzähligen Blautönen. In Kombination mit der Umgebung ergibt sich hier ein wunderschönes und kontrastreiches Bild: schroffe Gipfel, sanfte Almwiesen und der See selbst, dessen Oberfläche bei Windstille fast wie ein Spiegel wirkt.
Du erreichst den Lünersee bequem mit der Lünerseebahn. Wer früh startet, kann die Runde um den See in aller Ruhe gehen, bevor es dann um die Mittagszeit oft etwas voller wird. Einkehren kannst du entweder direkt an der Bergstation in der Douglas Hütte oder, etwa auf der Hälfte des Rundwegs, in der Alpe Lünersee.
Alternativ zur malerischen Runde um den See (breite Wege, wenig Steigung, familientauglich) starten oben aber auch zahlreiche leichtere und schwierigere Wanderungen – teilweise mit großartiger Aussicht auf den See. Beliebte Touren sind die Wanderung auf den Schesaplanagipfel und der kurze Aufstieg zum Aussichtspunkt Schafgafall.
⋙ Info:
An der Talstation gibt es zahlreiche Parkplätze und eine Bushaltestelle. Besonders smart: Auch E-Ladestationen sind vorhanden; dann entfallen sogar die Parkgebühren.





Wanderung zum Amatschenjoch
Die Wanderung zum Amatschenjoch auf 2370 Metern Höhe gehört zu den klassisch-alpinen Touren im Brandnertal und bietet gleichzeitig eines der eindrucksvollsten Panoramen der Region. Wenn du jetzt denkst „klassisch-alpin??“, dann keine Sorge: Du brauchst für die Wanderung bei klarem Wetter weder alpine Erfahrung noch viel Equipment – denn es gibt mehrere Varianten in unterschiedlichen Schwierigkeitsniveaus.
Wir sind an der Bergstation der Palüdbahn losgewandert und haben uns für die Route auf dem breiten Wanderweg über die Innere Palüdalpe in Richtung Amatschenjoch entschieden. Leider haben wir es (aus Zeitgründen) nicht bis ganz hoch geschafft, aber der Großteil dieser Strecke ist auch für weniger geübte Wanderer*innen in vernünftigen Wanderschuhen gut machbar. Das letzte Stück hoch zum Amatschenjoch erfordert dann schon eher eine mittlere Kondition und vor allem Trittsicherheit. Auch hier ist der Weg aber gut markiert; Kletterstellen gibt es nur wenige.
Und ganz ehrlich? Egal, ob du es bis ganz nach oben schaffst oder nicht: Hier ist irgendwie der Weg das Ziel! Die Landschaft zwischen der Bergstation der Palüdbahn und Amatschenjoch ist einfach atemberaubend: Großartige Panoramen, Almwiesen, lichte Wälder, Felsmassive. Schon unterwegs eröffnet sich dir immer wieder ein weiter Blick über das Brandnertal und das benachbarte Rätikon-Gebirge.
⋙ Info:
Eine beliebte Route findest du hier. Eine kürzere Variante von der Bergstation der Palüdbahn zum Amatschenjoch ist diese Route, die auch wir zum Teil gelaufen sind. Und für die richtig Fitten ist vielleicht die beliebte schwere Bergtour vom Neunziger Himmel zum Amatschenjoch das Richtige!







Die Bürser Schlucht
Eine Wanderung durch die Bürser Schlucht gehört zu den eindrucksvollsten Naturerlebnissen im Brandnertal. Auf gut ausgebauten Wanderwegen führt der Pfad durch enge Felsspalten, über schmale Brücken durch die Schlucht und vorbei an kleinen Wasserfällen. Die rund zweistündige Wanderung ist ein Erlebnis für alle Sinne: Das Rauschen des Baches bildet einen beständigen Klangteppich, während das Sonnenlicht zwischen den Bäumen immer wieder wechselnde Muster auf den Boden zeichnet.
Die Wege sind überwiegend leicht begehbar und für Familien wie für erfahrene Wandernde geeignet. Auf dem Rundweg warten immer wieder Aussichtspunkte, die den Blick auf die steilen Felswände und den darunter liegenden Fluss freigeben. Unterwegs laden Sitzbänke zu kurzen Pausen ein. Im Frühling und Frühsommer zeigt sich die Schlucht von ihrer üppigsten Seite: Überall wachsen Moose, Farne und zahlreiche Wildblumen. Und im Herbst leuchtet alles in den schönsten Gelb- und Orangetönen.
⋙ Info:
Start- und Endpunkt der Wanderung ist die Ortsmitte von Bürs. Hier findest du weitere Infos zur Route. Wir waren auf einer geführten Wanderung in der Schlucht unterwegs. Mit der Gästekarte ist diese Wanderung für dich kostenlos.
Achtung! Solltest du die Schlucht auf eigene Faust durchwandern: Bitte niemals bei dichtem Nebel, rutschigen Verhältnissen (im Winter sind die Wege ohnehin gesperrt) oder Gewittergefahr.






ÜBERNACHTEN IM BRANDNERTAL
3 | Unterkunfts-Tipp: Rufana Alpin
Wenn du dich nach unserem Artikel für einen Urlaub im Brandnertal entscheidest, bist du vermutlich eher nicht auf der Suche nach einem großen Hotel, sondern nach einer individuellen Unterkunft.
Dann aufgepasst: Hier kommt eine Empfehlung für dich! Wir haben während unserer Zeit im Brandnertal in einem der neuen Rufana Alpin-Apartments in Bürserberg gewohnt und es geliebt. Die modernen Apartments gehören zur Familie Plaickner (genau, wie die Rufana Alp weiter unten im Artikel) und liegen etwas oberhalb des Tals – mit freiem Blick auf die Berge. Innen trifft moderner Komfort auf natürliche Materialien: viel Holz, Stein, Licht.




Die Apartments sind großzügig gestaltet – ideal für Paare, Familien oder Freunde. Besonders schön ist der Mix aus Komfort und Einfachheit: eine kleine Sauna, Brötchenservice, eine Küchenzeile, ein Skidepot.
Bürserberg ist außerdem ein guter Ausgangspunkt. In nur wenigen Minuten erreichst die Bergbahn, zahlreiche Wanderungen und den Einstieg ins Skigebiet.



4 | Foodie-Highlights im Brandnertal
Vorarlberg ist weit über die Grenzen von Österreich hinaus bekannt für seine regionalen Produkte und die authentische Küche. Auch im Brandnertal spürt man diese Haltung. Hier kommen drei Foodie-Tipps, die du auf keinen Fall verpassen solltest!
Die Spezerei in Brand
Ein echter Geheimtipp und unser persönliches Foodie-Highlight ist die Spezerei in Brand, die während der Pandemie in einer alten Garage entstand. Der Südtiroler Hannes Durnwalder hat hier aus seiner Leidenschaft für gutes Essen und Wein heraus ein kleines kulinarisches Refugium geschaffen: eine Mischung aus Feinkostladen, Weinbar und Treffpunkt für Genießer*innen. Alle Produkte stammen aus einem Umkreis von maximal 200 Kilometern – vom Käse aus dem Montafon bis zum Wein aus Südtirol.
Abends verwandelt sich die Spezerei in einen Ort, an dem man schnell die Zeit vergisst: gutes Essen, ehrliche Gespräche, viel Herzlichkeit und Hannes, der mit seiner Leidenschaft für Genuss jede*n in seinen Bann zieht! Wir hatten vorher gehört, dass man hier gut versacken kann und ich sag’s mal so: Fast wäre das auch passiert 😀
Schaut unbedingt hier vorbei, wenn ihr im Brandnertal unterwegs seid! Und übrigens: Neben der Spezerei betreibt Hannes gemeinsam mit seiner Frau auch eine ganz zauberhafte Unterkunft, die jedes Slow Travel-Herz höher schlagen lässt: Die Waldchalets Brandnertal.





Rufana Alp
Wo gibt es den besten Kaiserschmarrn der Welt? Auf diese Frage hat vermutlich fast jede*r eine andere Antwort. Meine steht seit unserer Zeit im Brandnertal aber klar: Bei Familie Plaickner auf der Rufana Alp oberhalb von Bürserberg! Nur 20 Minuten zu Fuß vom Wanderparkplatz entfernt, thront die Alp auf einer sonnigen Anhöhe mit atemberaubendem Rundblick auf das Tal. Hier oben scheint die Welt stillzustehen. Kein Wunder also, dass die Location inzwischen häufig für Hochzeiten & Co gebucht wird.
Aber auch eine klassische Hütteneinkehr ist hier möglich. Wir haben bei unserem Besuch die Käsespätzle und das Knödeltris probiert. Und gerade als ich dachte, besser kann’s nicht mehr werden (I mean – die Spätzle schmecken wie eine Kreuzung aus Käsespätzle und Käsefondue), kam der Kaiserschmarren um die Ecke und hat mich gänzlich aus den Socken gehoben. Also: Unbedingt probieren!!





Gufer 55
Das Restaurant Gufer 55 am Ortsrand von Brand ist ein beliebter Treffpunkt für Locals und Urlauber*innen. Die Küche des mit zwei Hauben (Gault&Millau) ausgezeichneten Restaurants setzt auf regionale Zutaten und interpretiert traditionelle Gerichte modern, ohne dabei „fancy“ sein zu wollen. Auch das Restaurant selbst schafft es, eine gewisse Eleganz auszustrahlen, ohne dabei gezwungen oder ungemütlich zu wirken. Hier sitzt man auch nach einem langen Tag in der Natur gerne zum Dinner!
Besonders die saisonalen Spezialitäten spiegeln die Produkte des Brandnertals wider, aber auch sonst setzt man hier auf lokale Qualität. Wir haben bei unserem Besuch die Kürbis Ravioli von der Tageskarte und das Gerstenrisotto probiert und beides war sehr lecker! Preislich ist das Restaurant, vor allem gemessen am gehobenen Niveau, mehr als fair – was dem Gufer 55 auch die Auszeichnung „Bib Gourmand“ für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im Guide Michelin eingebracht hat.

Info/Offenlegung:
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Vorarlberg Tourismus.
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