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Fliegen – für viele Jahre gehörte das zu unserem Reisealltag dazu. Dann kam Corona und wir stiegen für fast neun Monate in kein Flugzeug mehr. Doch im Oktober war es dann so weit. Mit KLM und Air France ging es nach unserer Abstinenz zum ersten Mal wieder hoch hinaus – genauer: nach Portugal.
Dieser Flug war für uns nicht einfach irgendein Flug. Stattdessen war es fast ein bisschen so, als wäre es das erste Mal. Aber schon nach kurzer Zeit fühlten wir uns in der Luft wieder so wohl wie vor Corona. Fast so, als würde es dieses Virus und all‘ die Sorgen und Geschehnisse in der Welt gar nicht geben. Darüber hinaus ist das Flugzeug auch in der aktuellen Zeit bei vielen längeren Distanzen das beste Transportmittel – Risikogebiete und Regionen mit starkem Infektionsgeschehen können nämlich einfach überflogen werden.
Aber fühlt sich fliegen aktuell auch sicher an? Welche Maßnahmen werden von den Airlines ergriffen? Worauf sollte man als Passagier selbst achten? In diesem Text sammeln wir alle unsere Tipps und Infos rund um das Fliegen in Zeiten von Corona.
Inhaltsverzeichnis
- Wie sicher ist das Fliegen in Zeiten von Corona?
- Welche Corona-Schutzmaßnahmen werden an Flughäfen ergriffen?
- Welche Corona-Schutzmaßnahmen ergreifen die Airlines an Bord?
- Gibt es trotz der Corona-Schutzmaßnahmen einen Bordservice
- Welche Schutzmaßnahmen sollte ich selbst ergreifen?
- Wo finde ich aktuelle Informationen?
- Kann ich meinen Flug im Zweifel spontan umbuchen oder stornieren?
Wie sicher ist das Fliegen in Zeiten von Corona?
Das Flugzeug gilt als das sicherste Verkehrsmittel der Welt. Doch ist das auch in der aktuellen Zeit so?
Laut RKI ist die Gefahr, sich bei korrekt eingehaltenen Hygienemaßnahmen (Mund-Nasen-Schutz, ausreichende Desinfektion etc.) im Flugzeug mit Corona anzustecken, relativ gering. Eine aktuelle Studie der Harvard Universitiy geht noch einen Schritt weiter: Laut Ergebnissen der Forscher ist fliegen mit Blick auf eine mögliche Corona-Infektion sogar sicherer als viele alltägliche Dinge, wie einkaufen oder ins Restaurant gehen.
Natürlich kann eine Infektion auch an Bord nicht zu 100% ausgeschlossen werden. Letztlich kommt es – wie überall sonst auch – darauf an, dass alle Hygienemaßnahmen möglichst gut umgesetzt werden. Die Standards dieser Maßnahmen sind an Flughäfen und in Flugzeugen aber tendenziell höher als an vielen anderen Orten.
Welche Corona-Schutzmaßnahmen werden an Flughäfen ergriffen?
Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes
An den Flughäfen gibt es zahlreiche Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Neben der flächendeckenden Versorgung mit Desinfektionsspendern, die es an den meisten Terminals gibt, gehört dazu deutschlandweit (und in den meisten anderen Ländern) auch die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.
Diese Pflicht gilt in allen Bereichen, außer beim gastronomischen Angebot.
Abstand bei Check-In und Sicherheitskontrolle
Neben der Maskenpflicht spielen auch die Abstandsregeln an Flughäfen eine große Rolle. Die Bereiche für den Check-In und die Sicherheitskontrollen wurden so umgestaltet, dass der Mindestabstand eingehalten werden kann.
Wenn du zusätzlich mithelfen willst, kannst du vorab online einchecken, um unnötige Warteschlangen zu vermeiden.
Welche Corona-Schutzmaßnahmen ergreifen die Airlines?
Auch an Bord gibt es zahlreiche Schutzmaßnahmen, die streng eingehalten werden müssen.
Lüftungssystem mit HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air)
Das Lüftungssystem in einem Flugzeug ist so konzipiert, dass die Kabinenluft alle 2-3 Minuten ausgetauscht wird. Dabei wird ein Teil der Frischluft dauerhaft mit Teilen der Kabinenluft vermischt und durch ein Filtersystem gereinigt. Dieses leistungsstarke Filtersystem sorgt dafür, dass alle möglichen Viren und Bakterien aus der Luft gefiltert werden. Somit ist die Luft in einer Flugzeugkabine genauso sauber wie in einem Operationssaal.
Auch die Bauart der Belüftungssysteme trägt dazu bei, dass die Luft an Bord so sauber ist: Die frische Kabinenluft wird von oben in die Kabine eingebracht und verläuft in vertikalen Luftsäulen Richtung Boden. Dort wird sie dann von der Belüftungsanlage wieder abgesaugt. Wie genau der Luftaustausch funktioniert, kannst du dir hier noch mal anschauen.
Ein weiterer Vorteil ist die Höhe, in der sich Flugzeuge bewegen. Die Luft ist dort sehr sauber und sehr feuchtigkeitsarm; es herrschen Temperaturen um die -50 Grad. In der Folge ist auch die Kabinenluft sehr trocken – deshalb fühlst du dich nach langen Flügen auch manchmal etwas ausgetrocknet. Mit Blick auf Corona ist das ein Vorteil: Geringe Luftfeuchtigkeit erschwert die Verbreitung von Viren deutlich.
Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes
Abgesehen von der Belüftung haben die Airlines viele weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
So gilt in allen Bereichen eine allgemeine Maskenpflicht – für Passagiere und Crew-Mitglieder. Meistens reicht eine Communitymaske aus. Es gibt jedoch auch Airlines, die mindestens eine Op-Maske fordern. Air France, mit denen wir aus Portugal zurück geflogen sind, gehört dazu.
Wir empfehlen dir aber, zu deinem eigenen Schutz und zum Fremdschutz eine FFP-Maske ohne Ventil zu tragen (mit Ventil ist meist verboten). Natürlich darfst du die Maske zum Essen und Trinken kurz abnehmen.
Abstand beim Ein-und Ausstieg sowie während des Flugs
Beim Einsteigen in die Maschine wird in Zonen geboardet. Dieses System funktioniert aber nur, wenn es von allen Passagieren eingehalten wird. Daher solltest du dich erst anstellen, wenn die auf deinem Ticket vermerkte Zone aufgerufen wird. So kann unnötiges Gedränge vermieden werden und alle kommen mit möglichst wenig Kontakt zu anderen Menschen an ihren Platz.
Bestenfalls schränkst du deine Bewegung auch während des Flugs ein und bleibst so viel wie möglich sitzen. Steh nur auf, wenn es wirklich notwendig ist und besuche die Toilette nur, wenn sie frei ist. So wird unnötiges Schlangestehen verhindert und du schützt du sowohl dich als auch andere.
Der Ausstieg aus der Maschine erfolgt Reihe für Reihe von der ersten Reihe zur letzten. Das bedeutet, dass alle Passagiere mit dem Aufstehen warten sollen, bis die eigene Reihe auch wirklich dran ist. So entsteht kein Stau im Mittelgang und die Kontaktmenge zu anderen Passagieren wird vermindert. Wir hatten darüber hinaus das Gefühl, dass der Ausstieg aus der Maschine deutlich schneller geht, als wenn alle Passagiere aufspringen und es einen riesigen Rückstau gibt.
Sorgfältige Reinigung der Maschine
Bevor die Passagiere das Flugzeug betreten, geht ein Reinigungsteam durch und sorgt dafür, dass alle Bereiche gesäubert und zusätzlich desinfiziert werden. So wird zum Beispiel darauf geachtet, dass Tische, Sitzgurte, Türgriffe und die Toiletten immer frisch desinfiziert sind.
Zwar wurden die Maschinen auch vor der Pandemie zwischen den Flügen gereinigt; der Prozess ist momentan aber noch mal aufwendiger und gründlicher.
Beim Einstieg haben wir übrigens auf beiden Flügen ein Desinfektionstuch für die Hände bekommen. Ist natürlich irgendwie eine „neue Normalität“, in unseren Augen aber sehr aufmerksam von den Airlines.
Temperaturmessung
Zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen führen manche Flughäfen und Airlines kontaktlose Temperaturmessungen mit Infrarot-Thermometern durch.
Gibt es trotz der Corona-Schutzmaßnahmen einen Bordservice?
Die meisten Airlines haben den Bordservice den aktuellen Bedingungen angepasst und verschlankt, um Bewegungen und somit Kontakte zu minimieren.
Bei Kurzstreckenflügen kann das bedeuten, dass es keinen Getränkeservice mit Snack gibt. Wenn du eine längere Strecke fliegst, wird der Service aber selbstverständlich in eingeschränktem Maß durchgeführt.
Wie der Service konkret aussieht, hängt stark von der Airline ab. Auf unserem Air France-Flug gab es Getränke und eine Süßigkeit. Mit KLM gabs auf einer ähnlich langen Strecke sogar ein Sandwich, Getränke und eine Süßigkeit.
Auf längeren Strecken bieten viele Airlines weiterhin mehrmals Bord-Service an. Bei KLM ist es auf der Langstrecke sogar wieder möglich, bis 24 Stunden vor Abflug gratis Sondermahlzeiten (vegan/vegetarisch etc.) zu bestellen.
Welche Schutzmaßnahmen sollte ich selbst ergreifen?
FFP-Maske ohne Filter
Wir haben oben ja bereits angedeutet, dass wir auf Flügen stets einen FFP-Maske ohne Filter tragen. Der Grund ist, dass du durch das Tragen einer solchen Maske nicht nur andere sehr sicher schützt, sondern auch deine eigene Gesundheit – sollte es jemand um dich herum mal nicht so genau mit der Maskenpflicht nehmen.
Zwar hat das Bord-Personal bei unseren Flügen penibel darauf geachtet, dass alle ihre Masken tragen – aber natürlich kann die Crew ihre Augen auch nicht überall haben.
Wir empfanden die Masken übrigens als etwas ungewohnt, wirklich gestört haben sie uns aber nicht.
Online Check-In nutzen
Durch den Online Check-In vorab verminderst du deine Wartezeit am Flughafen und musst nur noch dein Aufgabegepäck am Drop-Off Schalter abgeben. Wenn du nur mit Handgepäck reist, kannst du sogar direkt zum Gate gehen. So kannst du deine Zeit innerhalb des Flughafenterminals also deutlich verkürzen. Das ist übrigens nicht nur mit Blick auf Corona besser – es ist auch praktischer und schont dank mobiler Bordkarte sogar die Umwelt.
Bei Air France und KLM ist der Online Check-In ab 30 Stunden vor Abflug möglich.
Vorsicht beim Essen und Trinken
Während es Essen und Getränke gibt, darfst du deine Maske natürlich abnehmen. Doch auch hier kannst du aktiv mithelfen, einer Corona-Verbreitung an Bord vorzubeugen. Wir haben es beispielsweise so gehandhabt, dass wir die Maske zwischen den Bissen immer wieder hochgezogen haben.
Klingt im ersten Moment vielleicht bescheuert und fühlt sich auch ein bisschen komisch an; ist in unseren Augen aber kein großes Problem.
Hände waschen und Desinfektionsmittel dabeihaben
Wir haben uns während unserer Reise noch öfter als sonst die Hände gewaschen und desinfiziert. Gerade am Flughafen fassen viele Menschen täglich nacheinander die gleichen Oberflächen an – gründliches und regelmäßiges Händewaschen ist ein einfacher und sicherer Weg, eine Verbreitung zu verhindern.
Bewegung minimieren und an die Maßnahmen halten
Es klingt so simpel, aber gerade dauerndes Aufstehen, mehrfaches zur Toilette gehen und dort möglicherweise sogar kurz mal die Maske absetzen, ist für manche Passagiere offensichtlich unverzichtbar. Dabei ist es am allerwichtigsten, die Kontakt (auch an Bord) möglichst gering zu halten.
Darüber hinaus haben wir es leider auch immer wieder erlebt, dass Passagiere ihre Maske im Flugzeug abgenommen haben, anderen Passagieren unnötig auf die Pelle gerückt sind oder im Gang rumstanden.
Daher unsere Bitte: Halt dich an die Maßnahmen. Nur so sind Flüge auch weiterhin möglich.
Keep calm and stay safe
Ein weiterer Punkt, der zwar selbstverständlich klingt, es aber leider oft nicht ist: Geduld beweisen, Ruhe bewahren, auf die Ansagen der Crew hören und sich vor Augen halten, dass diese Situation für alle neu ist. Das heißt nicht nur selbst ein wenig mehr Empathie zu beweisen, sondern im Zweifel auch Mitreisende darauf aufmerksam zu machen.
Wir haben auf unseren Flügen regelmäßig ein Lächeln mit der Crew ausgetauscht. Ist gerade in der aktuellen Zeit ein gutes Gefühl – für beide Seiten.
Wo finde ich aktuelle Informationen?
Eine der wichtigsten Anlaufstellen für aktuelle Informationen ist sicherlich die Liste mit Risikogebieten des RKIs. Dort erfährst du, welche Länder/Regionen aktuell zu den Risikogebieten gehören.
Auf den Seiten des Auswärtigen Amts oder in der zugehörigen App „Sicher reisen“ findest du außerdem aktuelle Informationen zu deiner Destination. Dort erfährst du auch, ob du zur Einreise einen Corona-Test brauchst, ob du in Quarantäne musst bzw. ob dein Zielland die Einreise aktuell überhaupt gestattet – und wenn ja, unter welchen Bedingungen.
Solltest du zur Einreise einen negativen Test vorlegen müssen, wird dieser übrigens manchmal schon beim Online-Check In geprüft; spätestens aber beim Boarding. In der Regel darf der Test maximal 48 Stunden alt sein (manche Länder haben abweichende Regeln). Achte also unbedingt darauf, dass du den Test in diesem Zeitfenster erhältst und bedenke auch mögliche Zeitverschiebungen. Einfacher wird’s, wenn du nicht an einem Montag fliegst, denn am Wochenende arbeiten die Labore oft zeitverzögert.
Zusätzlich zu diesen Anlaufstellen versorgen dich sowohl KLM als auch Air France mit regelmäßigen und rechtzeitigen Updates per E-Mail und/oder SMS. Achte bei der Buchung deshalb unbedingt darauf, dass deine E-Mail-Adresse und Handynummer korrekt eingegeben ist. In unserem Fall haben sich beispielsweise kurzfristig die Regelungen geändert. Das Update von KLM kam innerhalb weniger Stunden nach Bekanntgabe der neuen Maßnahmen.
Kann ich meinen Flug im Zweifel umbuchen oder stornieren?
Die Stornierungsbedingungen variieren von Airline zu Airline relativ stark. Außerdem sind sie oft zusätzlich davon abhängig, ob du direkt über die Airline oder über eine Buchungsplattform gebucht hast.
Wir können daher nur für Air France und KLM sprechen: Beide Airlines haben momentan sehr flexible Umbuchungsrichtlinien.
Alle Flüge mit Abflug bis 30. September 2021 können bei beiden Airlines voll flexibel umgebucht werden. Konkret bedeutet das, dass du das Datum der Reise und auch die Destination bis zum Tag vor Abflug ändern kannst – unabhängig von der Ticketkategorie. Sollte das neue Ticket teurer sein als das alte, zahlst du nur die Differenz.
Wenn du deinen Flug stornieren möchtest oder musst, ist das ebenfalls bis einen Tag vor dem Abflug kostenlos möglich. Bei voll flexiblen Tarifen gibt es eine Rückerstattung, bei nicht flexiblen Tarifen erhältst du einen Voucher (gültig für KLM und Air France sowie zusätzlich auch für Delta Air Lines und Virgin Atlantic), der ein Jahr gültig ist. Solltest du ihn in dieser Zeit nicht einlösen, wird er dir erstattet.
Ein weiterer Vorteil eines flexiblen Tickets ist, dass es sogar eine Umbuchung zwischen KLM und Air France (und zusätzlich Delta Air Lines und Virgin Atlantic) erlaubt, wenn das neue Ziel oder das neue Datum von einer der anderen Airline für dich passender angesteuert wird. So hast du maximale Flexibilität bei der Reiseplanung.
Wir hoffen, unsere Tipps und Infos helfen dir bei der Planung deines nächsten Flugs und geben dir – auch in diesen turbulenten Zeiten – ein Gefühl von Sicherheit auf deiner Reise.
Das hat aber selbstverständlich keine Auswirkungen auf unsere persönliche Meinung.