Heute möchte ich dir eine kleine Geschichte von meiner „Walking-Safari“ im Krüger Nationalpark erzählen.
Und damit auch du bald zu deiner nächsten (oder ersten?) Reise in die Wildnis aufbrechen kannst, habe ich dir außerdem die ultimative Safari-Packliste zusammengestellt – mit einigen Tools, die unabdingbar sind oder die Tour noch toller machen können.
Es ist früher Morgen. Die Sonne ist zwischen den Bäumen in der Ferne gerade erst aufgegangen. Im Camp ist es still. Die meisten schlafen noch.
Matthias und ich sind schon auf den Beinen. Nach einem schnellen Frühstück in unserer Hütte brechen wir in einer kleinen Gruppe auf. Raus aus dem Camp, rein in die Wildnis des Krüger Nationalparks. Los geht die Tour im Jeep.
Wir lernen ein Paar aus Australien kennen. Sie verbringen hier ihre Flitterwochen. Wir sind begeistert. Muss schön sein, auf diese Weise eine so bedeutende Reise zu erleben. Vielleicht wollen wir das auch so machen, wenn es irgendwann so weit ist.
Wir fahren über Asphaltstraßen und dann ist er plötzlich da. Mitten auf dem Weg liegt er vor uns. Vollgefressen und zufrieden. Ein männlicher Löwe. Alle zücken ihre Kameras. Und wir? Haben unsere heute bewusst im Camp gelassen. Kurz ärgere ich mich, doch dann bin ich froh, den Moment einfach genießen zu können.
Der Löwe schaut uns an. Für einen Moment ist es ganz still. Keiner bewegt sich. Dann steht er auf. Und trottet von dannen. Ins Gebüsch. Weg von uns. Schade, er hätte gerne noch bleiben können.
Der Ranger setzt unsere Fahrt fort. Wir brausen über feste Straßen und dann über Schotterpisten bis er irgendwann anhält. Ab hier geht es zu Fuß weiter.
Wir laufen durchs Gebüsch, entdecken Spuren, sehen in der Ferne ein paar Elefanten, hören ganz weit weg einen Leoparden brüllen. Ob er die Waffe, die er zur Sicherheit trägt, schon einmal benutzen musste, frage ich den Ranger. Sichtlich unangenehm ist ihm die Antwort. Einmal habe er schießen müssen. Auf ein Büffel. Und das nur, weil ein Teilnehmer sich nicht an die Regeln gehalten und von der Gruppe entfernt habe. Ich könne mir sicher vorstellen, wer in dieser Situation sein präferiertes Ziel gewesen sei, fügt er schmunzelnd hinzu. Selten sehe man bei diesen Wandertouren Tiere. Die machen sich meist vom Acker. Lange bevor die Gruppe da ist.
Man wolle den Besuchern ermöglichen, den Park zu Fuß zu entdecken. Aus dem Auto aussteigen ist ohne Ranger nämlich streng verboten – verständlicherweise.
Es gehe bei den Wanderungen darum, Spuren zu finden. Den Teilnehmern etwas über die Tiere zu erzählen. Bewusstsein zu wecken.
Nach 3 Stunden ist die Wanderung vorbei. Weitere Tiere haben wir heute nicht gesehen – aber das macht nichts: Bei unseren eigenen Touren konnten wir sie in den Tagen zuvor vom Auto aus beobachten.
Und so sitzen wir an diesem Abend am Lagerfeuer und sind glücklich. Selten in meinem Leben habe ich mich so zufrieden gefühlt. Diese Reise ist definitiv eines meiner Highlights.
Du findest, das klingt gut? Dann solltest du jetzt weiterlesen.
Denn: Für die Planung deiner Safari habe ich dir einige Dinge zusammengestellt, die in deinem Rucksack auf keinen Fall fehlen sollten.
Das Ergebnis ist die ultimative Safari-Packliste. Los geht’s.
Kleidung in gedeckten Farben
Wichtig ist, dass du für deine Safari Kleidung in gedeckten, erdigen Farben auswählst – insbesondere dann, wenn die Tiere dich sehen können, beispielsweise bei geführten Touren in offenen Jeeps. Eine gemütliche Hose und ein leichtes Oberteil, sowie je nach Temperaturen, etwas zum drüber ziehen, sind optimal. Außerdem sollten die Klamotten gut waschbar sein – der Präriestaub ist echt hartnäckig 😉
Feste Schuhe
Vor allem wenn du ebenfalls planst, eine „Walking Safari“ zu unternehmen, sind ein paar bequeme und feste Schuhe wichtig. Richtige Wanderschuhe* oder robuste Turnschuhe sollten auf deiner Safari-Packliste daher nicht fehlen.
Mückenspray
Ein gutes Mückenspray wird deinen Aufenthalt nicht nur sehr viel angenehmer machen, sondern kann je nach Gegend auch zum Schutz vor Krankheiten wie Malaria beitragen.
Wir hatten in Südafrika Anti Brumm* dabei. Das soll für die Gegend dort sehr effizient sein. Es gibt allerdings zahlreiche verschiedene Sprays mit zum Teil unterschiedlichen Wirkstoffen. In Asien reagieren die Mücken beispielsweise auf andere Sprays, als in Afrika.
Zum weiteren Schutz vor Stichen tragen am Tag lange Klamotten bei, die du ebenfalls mit dem Spray benetzen kannst. Die Kleidung sollte zwar „dicht“ sein, aber dennoch nicht zu schwer. Klamotten aus Leinen leisten hier beispielsweise meist einen guten Dienst.
Moskitonetz
Auch in der Nacht ist der Schutz vor Mücken wichtig. Neben langen, dünnen Schlafklamotten hilft hier ein Moskitonetz. Oft hängen die in den Parks (selbst in den einfachsten Unterkünften) über dem Bett. Manchmal gibt es sie aber auch nicht. Wir hatten in Südafrika daher ein eigenes Netz dabei und haben es im Krüger auch gebraucht. Es lässt sich klein zusammenpacken und ist in Nullkommanichts aufgehängt. Leider scheint es das Modell nicht mehr zu geben. Dieses* ist aber ähnlich. Es ist nicht imprägniert – du kannst es aber, wenn du magst, mit deinem Mückenspray benetzen.
Kamera, Objektiv und Stativ
Dieser Punkt ist kein Muss, sondern sollte individuell entschieden werden. Immerhin machen auch Handys (Ton ausmachen oder am besten Flugmodus) heute echt gute Fotos und es ist auch verständlich, wenn du dir nicht extra für die Safari eine neue Fotoausrüstung zulegen willst.
Aber auch wenn du viele Tiere zu Gesicht bekommst: Oft sind sie ein gutes Stückchen entfernt. Daher könnte eine gute Kamera eine Überlegung wert sein. Gerade für Fotos aus größerer Entfernung spielt vor allem das Objektiv eine wesentliche Rolle.
Wir hatten in Südafrika eine Spiegelreflexkamera von Nikon* (das ist der Nachfolger*) und ein Objektiv von Tamron* dabei. Beide haben uns bisher auf allen Reisen gute Dienste geleistet. Das Objektiv hat eine Brennweite von 18-270. Das bedeutet, dass es sich für Nahaufnahmen eignet, aber auch auf mittelmäßige Distanzen gute Ergebnisse liefert. Natürlich ist das immer noch kein Vergleich zu einem Teleobjektiv aber es war der beste Kauf für unsere Reisen. Die Fotos in diesem Beitrag sind auch damit gemacht 🙂
Eine weitere mögliche Überlegung ist ein Stativ. Matthias hat vor unserer Reise nach Südafrika das Gorillapod* entdeckt und wir haben uns spätestens im Krüger in dieses Tool verliebt. Man kann es überall festmachen, es ist klein und handlich und die Kamera bleibt dennoch so ruhig, wie auf einem großen Stativ.
Fernglas
Beim Erspähen der Tiere kann ein Fernglas helfen. Ich habe mir vor Südafrika ein ganz billiges gekauft. Das hat seinen Dienst getan, allerdings mehr schlecht als recht. Wenn dir hier Qualität wichtig ist, würde ich empfehlen, dass du dich beraten lässt, mit Bekannten sprichst, die sich vielleicht auskennen, und dann entscheidest, welches Modell für deine Bedürfnisse das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Ein Mietauto, am besten ein großes 😀
Wir waren auf unserer Tour durch Südafrika mit einem hellblauen Nissan Micra unterwegs, den wir liebevoll Hans getauft haben. Hans hat uns und vor allem die anderen Besucher der Parks oft zum lachen gebracht und war ein fitter Flitzer. Beim nächsten Mal würde ich aber DEFINITIV einen Geländewagen mieten – wenigstens für die Safaris. Man hat aus den höheren Autos einfach eine viel bessere Übersicht.
Kopfbedeckung
Wenn du den ganzen Tag der starken afrikanischen Sonne ausgesetzt bist, solltest du deinen Kopf schützen. Ob mit einem Käppi, einem Strohhut oder einem Modell im „Safari-Stil“ ist grundlegend egal. Wichtig ist nur, dass die Kopfbedeckung bei Fahrten in offenen Autos nicht wegfliegt.
Sonnenschutz
Auch wenn du eher lange Kleidung tragen solltest, (siehe 3.) ist es wichtig, die freien Stellen mit einem Sonnenschutz mit hohem LSF einzucremen. Wir hatten in Südafrika eine Creme mit LSF 50 dabei – obwohl die Safari am Ende unseres Trips lag und wir beide schon sehr braun waren. Sicher ist sicher 🙂
Getränke und Snacks
Vor unserer Fahrt in den Krüger Nationalpark haben wir an einem Supermarkt angehalten und uns mit einem Vorrat an Wasser eingedeckt. Außerdem haben wir für die Erfrischung zwischendurch Softdrinks gekauft und ein paar Snacks, wie Obst und Müsli-Riegel. Natürlich bekommst du in den Camps überall Essen und Getränke aber mit eigenem Proviant sparst du erstens ein paar Mäuse und zweitens kannst du so auch spontan auf einer Pirschfahrt zwischendurch naschen.
Medikament gegen Malaria
Je nach Gegend und Reisezeit solltest du auch eine Prophylaxe oder zumindest ein Standby-Medikament gegen Malaria dabei haben. Was wir sonst noch in unserer persönlichen Reiseapotheke haben, findest du hier.
Nützliche Infos zu Malaria findest du auf den Seiten des Auswärtigen Amts (sehr ausführlich), auch speziell zu Südafrika (weniger ausführlich, aber übersichtlicher), sowie in der Apotheke oder bei einem Arzt.
Vorfreude, aber keine zu hohen Erwartungen
Schließlich sollte auf deiner Safari-Packliste natürlich auch eine große Portion Vorfreude nicht fehlen. Außerdem kannst du dich vorab informieren, wo und wann du welche Tiere zu Gesicht bekommen kannst. Je nach Jahres- und Tageszeit halten die sich nämlich an verschiedenen Flecken (Wasserlöcher, Gebüsch…) der Prärie auf. Ich überlege auch dazu einen Blogpost zu schreiben. Was meinst du?
Im Krüger Nationalpark gibt es in den Camps Tafeln, auf welchen Besucher markieren können, welche Tiere sie wo gesehen haben. Mein Tipp ist aber, sich darauf nicht ausschließlich zu verlassen, sondern dich einfach treiben zu lassen.
Wenn du am Ende deiner Tour dann die Big Five gesehen hast: Glückwunsch. Das gelingt den wenigsten. Wenn nicht: Sei nicht enttäuscht, sondern nehme die Eindrücke, die du gesammelt hast, mit nach Hause.
Geh deine Safari-Tour ohne Erwartungen an. Freu dich über jedes Tier, das du entdeckst, und genieße die wunderschöne Natur. Dann wirst du garantiert eine gute Zeit haben.
Und dich umso mehr freuen, wenn du plötzlich doch einen Löwen oder Leoparden erspähst 🙂
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