Rote Holzhäuser, glitzernde See, dichte Wälder, Elche, leckere Zimtschnecken, gemütliche Fikapausen, Ikea und mit Astrid Lindgren eine weltberühmte Einwohnerin – das alles ist Småland! Wer Schweden sucht, wird hier fündig, denn kaum eine Region transportiert das skandinavisch-gemütliche Gefühl und die traditionelle schwedische Lebensart so gut, wie Småland. Aber auch Outdoor Fans kommen voll ihre Kosten. Wir waren in der beliebten Provinz unterwegs und haben unsere Highlights in diesem Artikel gesammelt.
ANZEIGE*
- Die Region Småland – Anreise und Überblick
- Archipel mit über 1000 Inseln – der Åsnen Nationalpark
- Gartencafés und -shops an der der Sirkövägen Road
- Transjö – ein Dorf wie aus dem Bilderbuch
- Lost Place der besonderen Art: Hörnebo Skiffergruva
- Bummel durch die Holzstadt Eksjö
- Wanderung durch die Skurugata-Schlucht zum Skuruhatt View Point
- Schweden-Feeling pur in Åsens by
- Der Store Mosse Nationalpark – eines der größten Hochmoore in Schweden
- Campingplätze in Småland – unsere Favoriten
- Urlaub in Småland – Wetter und beste Reisezeit
Die Region Småland – Anreise und Überblick
Überblick
Die Region Småland liegt im Süden von Schweden und unterteilt sich in die Bezirke Jönköping, Kalmar und Kronoberg sowie Teile von Östergötlands und Hallands. Wir waren in allen Bezirken unterwegs und haben dort ein echtes Bilderbuch-Schweden kennengelernt. Denn tatsächlich wird wirklich jede Vorstellung, die man so von Schweden hat, in Småland erfüllt – oder sogar übertroffen. Entsprechend ist die Region natürlich, insbesondere in den Sommermonaten, sehr beliebt bei nationalen und internationalen Besucher*Innen. Durch die weitläufige Landschaft verteilt sich alles aber selbst in der Hochsaison wirklich gut.
Anreise
Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten zur Anreise nach Småland: Durchgehend mit dem Auto, die Kombination aus Auto und Fähre oder per Flugzeug – von vielen deutschen Flughäfen gibt es Direktverbindungen zu mehreren Flughäfen in Südschweden, beispielsweise Kalmar, Jönköping oder Växjö.
Wir haben bei unserer Reise nach Schweden auf dem Hinweg die Variante mit dem Auto und auf dem Rückweg die Kombi aus Auto und Fähre ausprobiert und können beides absolut weiterempfehlen.
Solltest du dich dazu entscheiden, mit dem Auto anzureisen, führt der Weg durch Dänemark und dann in der Regel über die kostenpflichtige Öresundsbron nach Schweden. Die Brücke haut mit einer One Way-Gebühr von umgerechnet rund 59 € (Stand: Oktober 2023) ganz schön rein, aber die fast 8 Kilometer lange Überfahrt ist auch ein echtes Erlebnis! Das Ticket kannst du vor Ort kaufen oder – noch einfacher – hier online vorbuchen.
⋙ Tipp:
Solltest du schon der Reise wissen, dass du auf beiden Strecken mit dem Auto fahren möchtest, buchst du am besten direkt beide online vor – das ist günstiger, als sie einzeln zu buchen.
Wenn du hingegen keine Lust auf die lange Autofahrt hast, kannst du die Strecke durch die Kombi aus Auto und Fähre reduzieren. Mehrere Reedereien verbinden einige Häfen in Deutschland direkt mit Schweden. Wir sind auf dem Rückweg mit Stena Line von Trelleborg nach Rostock gefahren und die rund sechsstündige Überfahrt war sehr angenehm und preislich fair! Die Zeit an Bord kannst du entweder in einem der vielen Bereiche an Deck oder in einer privaten Kabine verbringen. Wir haben die Fahrt zum Aerbeiten genutzt und zwischendurch immer mal wieder einfach nur zugeschaut, wie die Ostsee Seemeile für Seemeile unter uns vorbeigezogen ist. Natürlich gibt es an Bord der Schiffe auch ein gastronomisches Angebot (manche Mahlzeiten können sogar online vorgebucht werden) und alles, was es eben sonst so für eine bequeme Überfahrt braucht. Auch die Mitnahme von Haustieren ist erlaubt.
Archipel mit über 1000 Inseln – der Åsnen Nationalpark
Ein Archipel mitten in Südschweden? Was im ersten Moment kurios klingt, ist am Åsnen See real: Über 1000, überwiegend unbewohnte, Inseln liegen auf insgesamt 155 Quadratmetern dicht an dicht im See. Zusammen ergeben sie den Schärengarten des Åsnen Nationalparks – ein einzigartiges Paradies mit 700 Kilometern Küste inmitten unberührter Natur.
2018 wurde der Åsnen See zum Nationalpark erklärt. Seither stehen der See und seine Inseln unter besonderem Schutz. Neben der unberührten Natur auf den über 1000 Inseln gilt dieser natürlich auch für die hier lebenden Tiere. Und das sind einige: Neben unzähligen Vogelarten, darunter Fisch- und Seeadler, leben im Gebiet des Åsnen Sees auch Otter und natürlich Elche.
Inmitten dieses beeindrucken Naturjuwels liegt das Getnö Gård Lake Åsnen Resort – ein wunderschöner Hof mit Campingplatz, Cottages und Bootsverleih, den Ingrid Olsson in zweiter Generation führt. 1967 kaufte Ingrids Vater den Hof, weil er das Gefühl hatte, die Menschen müssten wieder mehr in der Natur unterwegs sein, um gesund und glücklich zu sein. Über die Jahre ist das Getnö Gård immer weiter gewachsen und heute eine beliebte Adresse bei Einheimischen und internationalen Besucher*innen. Doch die Philosophie hat sich seit dem ersten Tag nicht verändert: Bis heute legen Ingrid und ihr Team einen Fokus auf das Leben mit und in der Natur.
Neben idyllischen Stellplätzen direkt am See (mit die schönsten, die wir je gesehen haben!) und gemütlichen Cottages zwischen großen Bäumen gibt es auch die Möglichkeit, auf einer der 1000 Inseln zu schlafen – ohne Strom, aber dafür mit Holzofen und mitten in unberührter Natur. Doch auch die Verantwortung für den Schutz der Natur wird hier groß geschrieben. So gibt es neben zahlreichen „soft adventure“-Aktivitäten für Paare und Familie beispielsweise auch Natur-Kurse, in denen schon die Kleinsten einen verantwortungsvollen Umgang und ein Leben mit der Natur kennenlernen – von der Pflanzenkunde bis hin zur Fähigkeit, selbst Feuer zu machen und es wieder zu löschen.
In den Sommermonaten bietet Ingrid außerdem Safaris auf dem Åsnen See an – eine tolle Möglichkeit, den „Åsnen Big Five“ (Fischadler, Seeadler, Prachttaucher, Kranich und Elch) zu begegnen. Und die Chancen stehen gut; immerhin ist Ingrid selbst hier aufgewachsen und kennt dieses Gebiet, wie ihre Westentasche. So gibt es quasi nichts, was Ingrid nicht weiß und nach drei Stunden auf dem See hatte ich unter anderem gelernt, dass Seeadler eine Flügelspannweite von 2,4 Metern (!) haben und die ansteigende Population an Ottern ein Zeichen für gute Wasserqualität ist. Und wie es sich für Schweden gehört, beinhaltet die Safari natürlich auch eine waschechte Fika (Kaffeezeit) mit heißem Kaffee und hausgemachten Sandwiches mitten auf dem See.
Übrigens: Wenn du den Nationalpark lieber trockenen Fußes erkunden möchtest, hast du auf zahlreichen Wanderwegen die Möglichkeit dazu.
⋙ Info:
Das Getnö Gard (Adresse: Getnö Gård AB, 362 96 Ryd) ist ganzjährig geöffnet (Campingplatz von Ende April bis Anfang Oktober) und perfekter Ausgangspunkt für Erkundungen des Åsnen Nationalparks auf dem Wasser oder an Land (Wander- und Fahrradtouren). Vor Ort gibt es zahlreiche Infos und Tipps für Ausflüge. Die beste Zeit für eine Safari ist von August bis Anfang September, weil die Brutzeit dann vorbei ist und man näher an die Vögel und Horste heranfahren darf.
Gartencafés und -shops an der der Sirkövägen Road
Nur einen Steinschlag vom Åsnen See entfernt verläuft die idyllische Sirkövägen Road nach Växjö. Solltest du also einen Stopp in der gemütlichen Stadt planen, empfehle ich dir, den kleinen Umweg über die „Sirkö Road“ in Kauf zu nehmen. Unterwegs warten nämlich nicht nur wunderschöne Natur und im Frühling Randstreifen voller weißer und lilafarbener Lupinen, sondern auch kleine versteckte Gartencafés und -shops in typischen roten Holzhäusern, in denen du dich mit lokalen Produkten, wie Marmelade, Saft, Honig & Co aus regionalem Anbau, und Kunsthandwerk für zu Hause eindecken oder eine kleine Snackpause einlegen kannst.
⋙ Café-Tipp:
Wenn du vom Getnö Gård auf die Sirkövägen Road fährst, kommst du schon nach wenigen Minuten am Ålshults Handelsbod (Adresse: Ålshult 12, 362 96 Ryd) vorbei, einem urgemütlichen Café mit kleinem Shop, großem Garten und angrenzendem Hostel in einem alten Zugwaggon. Auch wenn noch einige Gartencafés vor dir liegen, solltest du hier dringend den ersten Stopp einplanen und den Carrot Cake bestellen. Du wirst es nicht bereuen – versprochen! Das Café ist ganzjährig freitags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet und in der Hauptsaison sogar täglich (Stand: Juni 2024).
Transjö – ein Dorf wie aus dem Bilderbuch
Nur ganz zufällig haben wir dieses schnucklige Kleinod in der Nähe von Kosta entdeckt. Mitten im Nachmittagstief waren wir eigentlich nur auf der Suche nach einem leckeren Kaffee in der Nähe. Eine kurze Recherche via Google spuckte mir das Transjö Sommarcafé aus – ein niedliches Gartencafé im gleichnamigen Ort, der im Grunde eine Ansammlung weniger hübscher roter Holzhäuser inmitten von Wiesen und Wald ist. Wenn ihr also auf der Suche nach einer gemütlichen Fika mit hausgemachtem Kuchen seid, empfehle ich euch einen Abstecher hier her – und sonst lohnt sich auch ein kurzer Spaziergang durch’s Dorf oder ein Besuch der Magma Art Glashütte mit kleiner Kunstausstellung. Apropos Glas: Wusstest du, dass die Region rund um Kosta auch „Glasriket“ genannt wird? Mehr Infos und Aktivitäten rund um die lokale Glasbläserei findest du in unserem Artikel über Småland zur Nebensaison…
⋙ Info:
Das Transjö Sommarcafé (Adresse: Transjö 139, 365 44 Kosta) ist von Mai bis September geöffnet (Freitag bis Sonntag, jeweils von 11 bis 17 Uhr; Stand: Juni 2024). Auf Instagram gibt Betreiberin Esther regelmäßige Updates zu den Öffnungszeiten.
Lost Place der besonderen Art: Hörnebo Skiffergruva
Konzerte in einer ehemaligen Schiefergrube? Klingt verrückt, ist aber wahr! Unscheinbar nur einige Wanderminuten von der Straße entfernt liegt im Bezirk Jönköping, an der Grenze zu Kronoberg, die Schlucht Hörnebo Skiffergruva. Früher wurde hier Schiefer abgebaut, heute hat die Schlucht den Charme eines Lost Place und ist zugleich ein märchenhaftes Biotop für verschiedene Pflanzen, Insekten und Vögel.
Durch ihre Lage tief zwischen Felswänden verzaubert die Schlucht aber nicht nur durch ihre besondere Atmosphäre. Auch die Akustik soll hier einzigartig sein. Kein Wunder also, dass im Sommer regelmäßig Konzerte von unterschiedlichen Musiker*innen in der Schlucht stattfinden…
Solltest du nicht das Glück haben, eins der Konzerte in der Schlucht zu erleben, kannst du die ehemalige Grube zumindest auf eigene Faust erkunden. Eine kurze Wanderung führt vom Parkplatz durch dichten Wald, dann über einige Stufen und durch einen 130 Meter langen alten unbeleuchteten Holztunnel (Taschenlampe nicht vergessen!) direkt ins Zentrum der Schlucht. Je nach Jahreszeit ist sie zum Teil mit Wasser gefüllt, aber dank mehrerer Holzstege kannst du sie dennoch trockenen Fußes erkunden.
⋙ Info:
Direkt bei der Schlucht gibt es einen kostenlosen Parkplatz (das sind die genauen GPS-Daten). Außerhalb der Konzerte ist auch der Eintritt zur Schlucht frei. Sicherheitsbedingt (Vereisungen und Steinschlag) ist sie jedoch nur von Ende April bis zum ersten Frost im Herbst geöffnet.
⋙ Unterkunfts-Tipp:
Nur wenige Autominuten von der Hörnebo Skiffergruva entfernt liegt das RAMOA Adventure Village (Adresse: Ramkvilla torp 16, 574 74 Ramkvilla); ein großartiger Ort für alle Outdoorliebhaber und Campingfans (geöffnet von April bis September). Auf einem großzügigen Areal findest du hier eine Vielzahl verschiedener Unterkünfte – vom kleinen Cottage über Zeltplätzen bis hin zu einer schwimmenden Cabin mitten auf dem See (unser heimlicher Favorit!). Solltest du rund um die Schlucht also auf der Suche nach einem Nachtlager sein, können wir das RAMOA von ganzem Herzen empfehlen. Wir haben die schwimmende Cabin selbst ausgetestet und uns Hals über Kopf verliebt. Unser Fazit und einige weitere Fotos findest du hier.
Bummel durch die Holzstadt Eksjö
Auch heute noch gibt es viele Orte in Schweden, die zu großen Teilen aus Holzhäusern bestehen. Nur wenige sind jedoch so gut erhalten wie das Städtchen Eksjö in der Provinz Jönköping. Bis heute besteht die gesamte Gamla Stan (schwedisch für „Altstadt“) aus hübschen Holzhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert; viele davon im klassischen Rot. Über 50 von ihnen sind inzwischen ausgezeichnete Kulturdenkmäler und der gesamte Stadtkern steht unter Denkmalschutz.
Wir haben einen gemütlichen Spaziergang durch Eksjö gemacht und uns dabei mit der App „Telling Eksjö“ orientiert. Alternativ gibt es über die ganze Stadt verteilt aber auch viele Hinweisschilder und Info-Tafeln zu der Geschichte und den Hintergründen der einzelnen Häuser.
⋙ Restaurant-Tipp:
Lust auf ein leckeres Lunch oder eine gemütliche Fika? Dann nichts wie los zu Lennarts Konditori (Adresse: Norra Kyrkogatan 6 B, 575 32 Eksjö) – natürlich in einem historischen Holzhaus. In der Auslage des Bistros gibt es von süßen Teilchen bis hin zu üppig belegten Sandwiches so ziemlich alles. Wir haben zwei Quiches probiert (eine mit getrockneten Tomaten und eine mit Spinat) und die waren unglaublich lecker. Innen sitzt man auf gemütlichen Sesseln im Vintage Look, außen spenden große Schirme Schatten. Geöffnet ist montags bis freitags von 7 bis 18.30 Uhr, samstags von 8 bis 17 Uhr und sonntags von 9 bis 16 Uhr (Stand: Juni 2024).
⋙ Unterkunfts-Tipp:
Solltest du noch auf der Suche nach einem ganz besonderen Ort für eine kleine Auszeit für die Seele sein, können wir dir einen Abstecher von Eskjö ins Trakt Forest Hotel ans Herz legen. Dieses wunderschöne Paradies mitten im Wald hat sich 2023 still und heimlich in unsere Herzen geschlichen. Denn die Inhaber Sandra und Mattias haben hier ihre Vision von einer möglichst umweltverträglichen, minimalistischen, aber zugleich exklusiven Unterkunft umgesetzt – quasi simple Eleganz. Das Ergebnis sind fünf geschmackvoll eingerichtete „schwebende“ Tiny Häuser aus Holz im Wald. Ganz große Herzensempfehlung!!
Wanderung durch die Skurugata-Schlucht zum Skuruhatt View Point
Nur 20 Autominuten von Eksjö entfernt wartet ein ganz besonderes Outdoor Highlight, das insbesondere zum Sonnenuntergang unbedingt auf deiner Småland Bucket List stehen sollte: Die Wanderung durch die Skurugata-Schlucht zum Skuruhatt View Point.
Durch besondere Felsformationen hat sich hier nämlich ein rund 600 Meter langer Canyon gebildet, der an manchen Stellen zwar bis zu 50 Meter tief ist, aber dennoch relativ einfach durchwandert werden kann. Der Startpunkt der rund 90-minütige Wanderung liegt am Parkplatz zum Skuruhatt View Point (hier kommst du zu den genauen GPS-Daten). Theoretisch könntest du von hier auch einfach rund 800 Meter direkt zum Aussichtspunkt laufen. Aber viel mehr Spaß und Abenteuer bringt es, wenn du zunächst die Schlucht durchquerst, dann hoch zum View Point läufst und von dort schließlich (am besten nach dem Sonnenuntergang) zurück zum Parkplatz gehst. Der Ausblick vom View Point ist übrigens wirklich großartig und wird dich die kurzen Strapazen sofort vergessen lassen. Versprochen!
Und keine Sorge: Die Wanderung führt zwar über Stock und Stein, ist aber trotzdem gut machbar. Feste Schuhe sind aber dennoch ein absolutes Muss! In den regnerischen Monaten steht an manchen Stellen in der Schlucht etwas Wasser; es gibt aber eigentlich immer einen Weg daran vorbei. Vor Ort ist die Wanderung wirklich gut ausgeschrieben; alternativ findest du die Route auch bei Outdooractive.
Schweden-Feeling pur in Åsens by
Wer Schweden-Feeling sucht, ist in Åsens by goldrichtig! Das Dörfchen wurde nämlich nicht künstlich für den Tourismus angelegt, sondern ist seit dem 16. Jahrhundert über viele Jahre hinweg natürlich gewachsen. Lange Zeit lebten in den traditionellen Holzhäusern (die meisten natürlich im echten Schweden-Rot) mehrere Familien. Die letzte Bewohnerin, Tekla, starb 1989.
Heute ist das 35 Hektar große Gelände aus dem kleinen Dorf und viel Natur außen herum ein Kulturreservat (übrigens das allererste in ganz Schweden), in dem man erleben kann, wie das Leben in Schweden um 1900 funktioniert hat. Auch das Haus von Tekla kann heute – nahezu im Originalzustand – besichtigt werden.
Und auch wenn Åsens by inzwischen natürlich beliebt bei Touristen ist, haben wir den Ort als sehr authentisch empfunden. In einer alten Scheune gibt es ein gemütliches Café mit Garten (unbedingt den schwedischen Cheesecake probieren!) und einen kleinen Shop. Außerdem werden hier wechselnde Workshops rund um die Themen Handwerk, Kultur und Landwirtschaft angeboten – beispielsweise zu Wollwerk, Volkstanz oder Erntetechniken. In vier der traditionellen Holzhäuschen kann man sogar übernachten. Als Nachbarn hat man dann Schweine, Kühe, Schafe und Pferde – überwiegend regionale Arten, die vom Aussterben bedroht sind. Außerdem wird heute in Asens by auch wieder Landwirtschaft betrieben und zwar möglichst so, wie um 1900 – also per Handarbeit.
Mehrmals im Jahr feiert man in Åsens by größere Events. So gibt es beispielsweise ein tolles Midsommarfest, aber auch einen Weihnachts- und einen Frühlingsmarkt. Und wer mag, kann hier sogar heiraten.
Wir finden: Das Dörfchen ist ein absolutes Must See in Småland!
⋙ Info:
Das Reservat, die Herberge, die Ferienhausvermietung und der Stellplatz sind ganzjährig geöffnet. Der Eintritt ist frei.
⋙ Café-Tipp:
Leider ist das Café in Åsens by nicht immer geöffnet – aber zum Glück gibt es ganz in der Nähe noch eine großartige Alternative! Das Flättinge Gårdscafé (Uppegård 4, 561 91 Huskvarna) ist ein gemütliches Café in einer alten umgebauten Scheune mit wunderschönem Garten. Das Café wird von drei Schwestern mit viel Liebe betrieben, die in vierter Generation auf der Farm wohnen. Selbstredend also, dass alle Leckereien in der Vitrine und auch einige Getränke nach alten Familienrezepten hausgemacht sind und fast alle Zutaten aus eigenem Anbau oder aus der Region stammen. Wir haben einen Wrap und eine Quiche probiert und dazu zwei hausgemachte Limonaden mit Rose und Flieder getrunken und alles war wahnsinnig lecker! Die Öffnungszeiten variieren je nach Saison stark, aber auf Instagram geben die Schwestern regelmäßige Updates.
Der Store Mosse Nationalpark – eines der größten Hochmoore in Schweden
Schon mal durch ein Hochmoor gewandert? Nein? Wir auch nicht – bis wir in den rund 8000 Hektar großen Store Mosse Nationalpark in Småland kamen. Zahlreiche Holzstege und Bohlenwege (einige davon sogar barrierefrei), die hier über dem Moor installiert wurden, machen es hier nämlich möglich, die Moorlandschaft aus allernächster Nähe kennenzulernen. Und die ist keineswegs modrig und langweilig, sondern sehr abwechslungsreich, wahnsinnig friedlich und wunderschön. Insgesamt führt ein Wegenetz aus rund 50 Kilometern auf verschiedensten Routen durch dichte Wälder und über langgezogene Ebenen. Die Erkundung ist entweder auf eigene Faust oder bei geführten Touren möglich.
Wir haben uns im Besucherzentrum „Naturum“ vor Ort mit Informationen eingedeckt und sind dann auf eigene Faust losgezogen. Unterwegs haben wir zahlreiche Vogelarten getroffen. Theoretische gibt es hier sogar Adler und auch Elche. Wir hatten leider nicht das Vergnügen, aber vielleicht hast du ja etwas mehr Glück! Doch auch ohne Elchsichtung ist der Store Mosse Nationalpark für uns ein absolutes Must See, das sich insbesondere am Nachmittag zur Golden Hour lohnt, wenn die Sonne die Moorlandschaft in sattes Gelb und sanftes Gold taucht…
Campingplätze in Småland – unsere Favoriten
Wir haben während unserer Zeit in Småland viel auf Campingplätzen übernachtet. Hier folgen unsere Favoriten. Du bist eher auf der Suche nach besonderen Unterkünften? In unserem Artikel stellen wir dir acht außergewöhnliche Unterkünfte in Småland vor – von Glamping bis Schwedenhaus.
Agundaborg Camp & Paddle
Glamping am See? Im Agundaborg Camp & Paddle absolut kein Problem! Doch das ist nicht alles: Roos & Simon haben sich hier ihren Herzenstraum von einem Kleinod mitten in der Natur erfüllt und das spürt man. Die beiden wohnen mit ihren Kids mit auf dem Gelände und sind wahnsinnig herzlich; Roos hat uns sogar mit selbst gebackenen Keksen empfangen!
Neben Glamping-Zelten und Hütten gibt es auch mehrere Stellplätze für Camper und Zeltplätze; alles ganz natürlich gehalten. Vor Ort kannst du dir außerdem ein Kanu ausleihen und damit die umliegende Seenlandschaft erkunden…
Getnö Gård Lake Åsnen Resort
Im Grunde habe ich zum Getnö Gård Lake Åsnen Resort weiter oben im Artikel schon so viel gesagt – aber es durfte auf der Liste unserer liebsten Campingplätze in Småland einfach nicht fehlen. 2024 war es die erste Station auf unserer Småland-Reise und wir haben beide ein bisschen unsere Herzen dort gelassen. Eins ist sicher: Das Getnö Gård wird uns in den nächsten Jahren noch öfter sehen!!
Eksjö Camping
Nach einem Bummel durch Eksjö oder einer Wanderung durch die Skurugata-Schlucht ist Eksjö Camping der perfekte Ort für die Nacht. Die Parzellen sind großzügig, der Platz ist gepflegt und die Lage ist nah am Städtchen und dennoch wunderschön ruhig direkt am Hunsnäsen See mit eigenem Seezugang.
⋙ Tipp:
Morgens den ersten Kaffee in der noch milden Sonne auf dem Steg trinken. Der beste Start in den Tag!
Ställplats Skeda Strand
Der mit Abstand schönste Nicht-Wildstellplatz, auf dem wir je waren! Wer kein Fan von klassischen Wohnmobilstellplätzen oder gar Campingplätzen ist, wird den Ställplats Skeda Strand lieben. Auf ihrem riesigen Grundstück am See hat ein Ehepaar hier eine wunderschöne Camping-Oase geschaffen. Es gibt keine Parzellen, sondern freie Platzwahl. Weil das Gelände riesig ist, kommt man sich dennoch nicht in die Quere. Und mit etwas Glück erwischt man einen der großartigen Plätze direkt am See.
Auch wenn der Stellplatz mit Blick auf die Atmosphäre weit entfernt von einem klassischen Campingplatz ist, gibt es hier alles, was man braucht: Toiletten, Duschen (sogar eine unter freiem Himmel), Spülstationen, Strom sowie Entsorgung für Abwasser und Toilette.
Urlaub in Småland – Wetter und beste Reisezeit
Besonders im Sommer steht Småland bei nationalen und internationalen Besucher*innen hoch im Kurs. Auch viele Camper aus Deutschland finden dann ihren Weg hierher – immerhin ist die Anreise in die südschwedische Provinz deutlich kürzer als in viele andere Ecken des Landes und es wird im Juli und August schön warm. Außerdem sind schon hier die Tage im Sommer wunderbar lang – die perfekte Kombination! Da Småland relativ weitläufig ist, wirst du zwar nirgendwo das Gefühl von Übertourismus habe; wir bevorzugen aber dennoch eher die Randsaison.
Wenn du mit Blick auf’s Wetter möglichst auf Nummer sicher gehen willst, lohnen sich die Monate Mai und September. Dann ist der große Trubel noch nicht da bzw. vorbei; die Temperaturen sind aber dennoch mild. Aber auch April und Oktober haben ihren Reiz und schon/noch sonnige Tage. Im Herbst verfärbt sich die ganze Landschaft außerdem in hunderte Nuancen aus Gelb und Orange, was (gerade bei sonnigem Wetter) wirklich ein wundervolles Naturschauspiel ist.
Du bist ein Winterkind? Dann lohnen sich die Monate Dezember und Januar, in denen es (je nach genauer Lage) auch in Småland häufig schneit. In manchen Jahren dauern die Schneefälle sogar bis in den März hinein an. Auch diese Zeit hat ihre ganz besondere Atmosphäre – statt Outdoor-Abenteuer und Badespaß rücken dann Gemütlichkeit und Ruhe in den Vordergrund.
Du hast Lust auf noch mehr Schweden-Urlaub? Wie wäre es dann mit einem Mini Road Trip über die Insel Öland?
Info/Offenlegung:
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Visit Småland.