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Eco-Urlaub auf den Malediven? Du fragst dich, wie das zusammenpassen soll?
So ging es uns auch, als wir das erste Mal von einem „Bio-Luxusresort“ im Raa Atoll gehört haben. Doch während unseres fünftägigen Aufenthalts im Reethi Faru Resort konnten wir sehen, dass Umweltschutz auch an diesem abgelegenen paradiesischen Fleckchen Erde möglich und vor allem unglaublich wichtig ist!
Fünf Tage im Reethi Faru Eco-Resort auf den Malediven
Zu Beginn sei gesagt, dass die Malediven generell nicht zu den nachhaltigsten Zielen gehören: Die Inseln liegen weit verstreut im indischen Ozean und müssen alle von der Hauptstadt Malé aus per Boot oder sogar per Inlandsflug angesteuert werden. Darüber hinaus muss alles, was auf den Inseln konsumiert wird, aus Sri Lanka und dem Rest der Welt importiert und dann mit Booten auf die Atolle verteilt werden – inklusive aller Baumaterialien für die Hotels selbst. Außerdem zählen die Malediven weltweit zu den Ländern mit dem größten Müllproblem (weiter unten mehr dazu).
Wie soll man hier also halbwegs nachhaltig Urlaub machen? Im ersten Moment möchte man die nüchterne Antwort geben: Gar nicht.
Doch das stimmt nicht ganz. Es gibt eine Handvoll Resorts auf den Malediven, die es sich auf die Fahne geschrieben haben, dieses paradiesische Fleckchen Erde durch ihr Wirtschaften möglichst wenig zu belasten und es in manchen Bereichen sogar zu schützen. Das Reethi Faru Resort im Raa Atoll gehört dazu. Aus diesem Grund setzt das Resort auf Müllreduzierung, Solarenergie, Korallenschutz, Biogas und eine eigene Trinkwasseraufbereitungsanlage. Während unserer wunderschönen Auszeit auf der kleinen Insel konnten wir uns in Kooperation mit Green Pearls davon überzeugen, wie Umweltschutz hier in der Praxis funktioniert.
Das Ergebnis waren fünf Tage Eco-Urlaub, in denen wir unglaublich viel gelernt haben. Und das an einem der schönsten Orte, die wir je mit eigenen Augen sehen durften.
Arrived in Paradise:
Wunderschöne Strände und reichhaltige Natur im Reethi Faru Resort
Nach einem Inlandsflug von Malé auf die Insel Dharavandhoo und einer vierzigminütigen Speedboat-Fahrt erreichen wir die kleine Insel Filaidhoo im nördlichen Raa Atoll, auf der das Resort steht.
Schon vor der Ankunft ist klar: Das muss das Paradies sein. Bereits aus der Ferne können wir die vielen Palmen erspähen. Je näher wir kommen, desto endloser wirkt der Strand und desto türkiser das Wasser, das wenige Meter von der Insel entfernt in ein dunkles Blau übergeht.
Und tatsächlich: Als wir wieder festen Boden unter den Füßen haben, bestätigt sich unser erster Eindruck. Die Insel ist wunderschön, alles ist grün, die Natur wirkt üppig. Zwischen all‘ den Palmen und anderen Pflanzen stehen auf dem ganzen Eiland verteilt kleine Villen.
Unsere private Oase:
Die Beachvilla mit eigenem Strandabschnitt im Reethi Faru Resort
Eine der luxuriös ausgestatteten Villen im Reethi Faru Resort dürfen wir für die nächsten fünf Tage unser eigen nennen.
Die geräumige Beachvilla befindet sich auf der Nordseite von Filaidhoo. Auch wenn alle Ecken der Insel ihren Reiz haben, finden wir, dass die nördliche alles in allem die schönste ist: Unser Strandabschnitt ist flach, das Wasser klar und direkt vor unserer Nase ist das Riff zu dieser Zeit voller bunter Fische.
Nur wenige Meter und üppiges Grün trennen den Strand von der Villa mit Terrasse. Im Inneren gibt es einen großen Wohn-Schlafraum und ein weiteres Highlight: Ein wunderschönes Outdoor-Bad. Genauer gesagt ist es nur zur Hälfte im Freien. Während Toilette, Wanne und Waschbecken überdacht sind, steht man beim Duschen gefühlt mitten im Dschungel.
In der Villa verraten kleine Details, dass man hier auf Nachhaltigkeit achtet:
Im Bad finden wir keine Wegwerfprodukte; Seife, Shampoo und Körperlotion kommen in hübschen wiederbefüllbaren Keramikflaschen daher. Auch im Wohnraum suchen wir Plastik vergebens. Und das selbstgemachte Trinkwasser erhalten wir jeden Morgen frisch abgefüllt in Glasflaschen.
Doch diese Details alleine machen noch kein Eco-Hotel aus. Was wird im Reethi Faru Resort also noch getan, um das sensible Ökosystem der Malediven zu erhalten?
Grüne Initiativen im Reethi Faru Resort: An Land…
Viele Kleinigkeiten fallen uns bereits am ersten Tag ins Auge: Es gibt auch in den Restaurants keine Plastikflaschen, Plastikstrohhalme oder Wegwerfprodukte; alle Lebensmittel und Getränke werden in Glas oder Porzellan serviert; die Insel wirkt außerdem unglaublich grün und naturbelassen.
Doch wir dürfen während unseres Aufenthalts auch ein bisschen „hinter die Kulissen“ blicken. Am zweiten Tag treffen wir Kasi Rao, den Ingenieur des Resorts, der auch federführend für die grünen Initiativen verantwortlich ist. Bei einer Tour zeigt er uns den technischen Kern dieser kleinen paradiesischen Insel im indischen Ozean und beantwortet unsere neugierigen Fragen.
Wir starten bei den Strom-Generatoren, wo Mr. Rao uns erklärt, dass sie zu 60% durch Solarenergie betrieben werden. In den kommenden Monaten strebt das Team 80% an. Leider lässt sich das Resort nicht komplett durch Solarenergie betreiben, weil dazu (selbst auf den Malediven) nicht oft genug die Sonne scheint. Mr. Rao arbeitet allerdings sehr ambitioniert an diesem Thema, um den Nachhaltigkeits-Faktor weiter zu erhöhen.
Schon jetzt wird die von den Generatoren erzeugte Hitze effektiv genutzt: Sie beheizt nicht nur die Trockner in der Wäscherei, sondern sorgt auch für die Warmwasserversorgung auf der Insel. Somit braucht das Resort keine zusätzlichen Heizungen und spart Energie.
Der Recyclinggedanke steckt auch hinter der Abwasserentsorgung auf der Insel: Das komplette Abwasser des Reethi Faru Resorts wird in einer kleinen Kläranlage gereinigt. Dieses geklärte Wasser nutzt man dann für die Bewässerung der vielen Grünanlagen.
Dass uns die Insel so grün vorkommt, ist übrigens kein Trugschluss: Nur 10% von Filaidhoo sind bebaut. Die meisten Bäume, die für den Bau des Resorts weichen mussten, wurden an anderer Stelle behutsam wieder eingepflanzt. Außerdem gibt es einen inseleigenen Garten, in dem Pflanzen zur Begrünung der Wege, Obst und Gemüse angebaut werden.
Nachdem wir nun wissen, wie die Gärten bewässert werden, fragen wir uns, wo das Trinkwasser im Reethi Faru Resort herkommt. Die Antwort ist simpel: Aus dem Meer. Mr. Rao zeigt uns die Wasseraufbereitungsanlage, die es ermöglicht, das Meerwasser in einem ersten Schritt zu Leitungswasser aufzubereiten. Ein Teil dieses Wassers wird also zum Duschen, Händewaschen etc. genutzt. Der andere Teil wird in einer weiteren Filteranlage zu Trinkwasser aufbereitet und dann (still oder mit Kohlensäure versetzt) täglich in Glasflaschen gefüllt. So kommt das ganze Resort ohne Trinkwasser in Plastikflaschen aus – in den Zimmern, Bars und auch in den Restaurants.
Apropos Restaurants: Am Ende unserer Tour zeigt uns Mr. Rao noch die inseleigene Biogasanlage. Hier erzeugt das Team Gas aus Lebensmittelabfällen, mit dem dann wiederum die Kochstellen in den Küchen betrieben werden. Auch hier schließt sich also ein Kreis.
…und unter Wasser
Doch Nachhaltigkeit ist auf den Malediven nur dann umfassend, wenn sie auch über die Inseln hinaus gedacht wird. Aus diesem Grund hat das Reethi Faru Resort in Kooperation mit der ansässigen Tauchschule an verschiedenen Stellen im hauseigenen Riff Korallenrahmen installiert, die bereits zum Wachstum neuer Korallen beigetragen haben.
Außerdem beteiligt sich das Resort an verschiedenen Projekten zum Schutz von Mantarochen, Schildkröten, Delfinen und Haien und veranstaltet einmal monatlich einen „Reethi Day“, bei dem Mitarbeiter und Gäste gemeinsam Projekte zum Umweltschutz umsetzen.
In der Folge ist das Hausriff des Reethi Faru Resorts voller Bewohner – auch wenn es (wie viele andere Riffe auf den Malediven) in den letzten Jahre durch zu warme Meeresströmungen, so genannte El Niño-Ereignisse, gelitten hat.
Neben zahlreichen Fischen leben rund um das Riff viele Schwarzspitzenriffhaie, Schildkröten und in tieferen Bereichen auch andere Haiarten und Mantarochen 🙂
Problemthema Müll
Im Rahmen der zahlreichen Umweltinitiativen versucht man im Reethi Faru Resort auch, Müll zu vermeiden. Leider ist es in einem Luxusresort aber natürlich nicht möglich, gar keinen Müll zu produzieren.
Der Papier-, Glas- und Dosenmüll wird zum Teil direkt auf der Insel recycelt. Außerdem arbeitet das Resort mit der Umweltorganisation PARLEY zusammen, um zu vermeiden, dass der Müll im Meer landet.
Letztlich bleibt aber auch dem Reethi Faru Resort keine andere Wahl, als einen Teil des Plastikmülls nach Thilafushi, einer großen Müllinsel, zu bringen. Da es auf den Malediven auch lange Zeit nach dem Tourismusboom kein funktionierendes Recyclingkonzept gibt, werden täglich zwischen 400 und 600 Tonnen (!!) Müll nach Thilafushi gebracht. Vor Ort wird der Müll dann rund um die Uhr verbrannt. Was übrig bleibt, wird mit Sand vermischt und aufgeschichtet. So hat sich die einstige Lagune im Laufe der Jahre in eine immer größer werdende Müllinsel verwandelt.
Dass die Folgen für Mensch und Natur gravierend sind, dürfte klar sein: Nicht nur die Arbeiter auf der Insel leiden unter den Umständen; Thilafushi ist auch eine große Belastung für das sensible Ökosystem des Meeres.
Auch wenn sich beim Thema Umweltschutz auf den Malediven aktuell einiges tut und immer mehr Resorts ein Bewusstsein dafür entwickeln, so muss uns als Reisenden einfach bewusst sein, dass wir zu einem erheblichen Teil zum Müll-Problem der Malediven beitragen.
Aus diesem Grund haben wir während unserer Reise versucht, möglichst wenig Müll zu produzieren. Das bisschen Plastik- und Papiermüll, das dann doch angefallen ist, haben wir in einer Tasche mit nach Deutschland genommen und hier entsorgt.
Getreu dem Motto:
Take nothing but memories, leave nothing but footprints…
Fazit:
Ist das Reethi Faru Resort ein „echtes Eco-Hotel“?
Natürlich machen auch all‘ diese „grünen Initiativen“ das Reethi Faru Resort nicht zu einem komplett nachhaltigen Hotel. Das liegt schon daran, dass die Malediven an sich einfach niemals ein nachhaltiges Ziel sein könnten – allein ihre verstreute Lage mitten im indischen Ozean würde das nicht zulassen.
Nach fünf Tagen können wir das Reethi Faru Resort als Eco-Hotel jedoch mit gutem Gewissen empfehlen und sind überzeugt davon, dass man dort tut, was möglich ist, um die Umwelt zu schützen und zu erhalten. Das finden wir toll und würden deshalb auch wiederkommen – nur eben nicht gleich nächstes Jahr. Denn die Malediven sollten einfach etwas Besonderes bleiben und nicht zum Ziel für den jährlichen Urlaub mutieren 🙂
Wie bereits gesagt:
Wir alle sollten uns darüber im Klaren sein, dass wir bei einer Reise ins „Paradies“ einen ziemlich großen Fußabdruck hinterlassen. Gleichzeitig sind diese Inseln natürlich ein absoluter Traum und stehen auf der Bucket-List vieler Menschen.
Wenn wir uns vor Augen halten, dass die Malediven definitiv nicht das beste Ziel für jedes Jahr sind und bei der Auswahl des Resorts auf nachhaltige Initiativen achten, können wir unseren Fußabdruck immerhin so klein wie möglich halten.
Auch du willst Eco-Urlaub auf den Malediven machen?
Ein paar Infos zum Reethi Faru Resort
Das 2017 eröffnete Reethi Faru Resort* liegt auf der Insel Filaidhoo im noch recht unberührten Raa Atoll nördlich der Hauptstadt Malé. Die Anreise erfolgt entweder per „Public Transport“ (Inlandsflug mit einer Propellermaschine von Malé nach Dharavandhoo plus 40 Minuten Speedboat-Fahrt) oder ganz bequem (aber auch teurer) in gut 30 Minuten per Wasserflugzeug direkt von Malé.
Das Eco-Resort bietet neben den geräumigen Beachvillen mit eigenem Strandabschnitt auch Gartenvillen im Inneren der Insel und natürlich verschiedene Overwater-Bungalows. In jeder Kategorie gibt es auch Familienvillen.
Rund um die Villen ist Filaidhoo wunderschön grün und lädt auf zahlreichen Sandwegen zu Barfuß-Erkundungstouren ein.
Insgesamt gibt es auf der Insel vier Bars und vier Restaurants, in denen du entweder am Buffet, à la Carte oder im Menü dinieren kannst. Wir mochten den Reethi Grill am meisten, denn dort sitzt man in kleinen offenen Séparées direkt am Strand. Probier unbedingt „Kadai Paneer“ wenn du die indische Küche magst; das war unglaublich lecker!!
Auch das rund um die Uhr geöffnete Dhiyavaru-Restaurant über dem Wasser gefiel uns sehr gut.
Neben einem wunderschönen Spa gibt es außerdem auch einen Infinity-Pool am Strand, ein Fitness-Studio, ein Wassersportcenter und eine Tauchschule.
Wenn du mehr über das Resort und seine grünen Initiativen erfahren willst, dann schau doch mal auf der Webseite oder bei Green Pearls vorbei. Dort findest du auch einen detaillierten jährlichen Nachhaltigkeits-Report.
Wir hoffen, die Impressionen aus dem Reethi Faru Resort gefallen dir und du kannst bald schon selbst eine wunderschöne und vielleicht sogar möglichst nachhaltige Zeit auf den Malediven erleben 🙂
Weitere Fotos
Info:
Bei unserer Reise ins Reethi Faru Resort handelte es sich um eine Kooperation mit dem Hotel und Green Pearls. Vielen Dank für die Einladung! 🙂
Die Zusammenarbeit hat selbstverständlich keine Auswirkungen auf unsere persönliche Meinung.
Green Pearls ist eine Kommunikations- und Informationsplattform für nachhaltige Hotels und Projekte weltweit. Das Team ist nicht nur unglaublich herzlich, sondern legt auch großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den ausgewählten Hotels: Alle Unterkünfte müssen einen an die Global Sustainable Tourism Criteria angelehnten Anforderungskatalog erfüllen, um im Portfolio der Plattform aufgenommen zu werden und werden regelmäßig überprüft.
Mehr zur Arbeit von Green Pearls kannst du in meinem Interview mit Gründerin und Geschäftsführerin Stefany Seipp nachlesen.
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Sehr schöner Beitrag, toll geschrieben und wunderschöne Bilder… ♥️
Danke Mama ♥️